Das Seelenloch von Züschen

zurück zur Hauptseite Züschen ist ein kleiner Ort ind der Nähe von Fritzlar in Hessen., ca. 20 km östlich vom Edersee. Das wirklich sehr schöne Ganggrab aus der Jungsteinzeit findet man, wenn man auf der Straße Richtung Fritzlar (östlich) ein paar hundert Meter nach dem Ortsausgang von Züschen nach links auf eine kleine Straße abbiegt.  Es ist nicht nur ausgeschildert, es gibt sogar einen Parklplatz!
Der ist allerdings jüngeren Datums ...





 

Das Megalith-Grab wird der sogenannten "Wartberg-Gruppe" zugerechnet, zeitlich ordnet man diese Kultur etwa von 3500 bis 2800 v. Chr. ein. Es wurde 1894 zufällig beim Pflügen entdeckt und die Ausgrabungen finanzierte der damalige Besitzer des nahebei liegenden Rittergutes Wilhelm von Garvens. Vielen Dank nochmal!

Die kreisrunde Öffnung in dem Türstein ist das "Seelenloch". Es hat einen Durchmesser von 50 cm. Die Toten der jungsteinzeitlichen Siedlung auf dem "Hasenberg" ganz in der Nähe, wurden durch dieses Seelenloch geschoben. Es wurden dort die Überreste von mindestens 27 Menschen gefunden, mit Sicherheit wurden dort aber sehr viel mehr Menschen bestattet, Es handelt sich offensichtlich  um eine Art "Gemeindefriedhof", die beachtliche Größe war also keine reine Prestigefrage. Dies wird von einigen Fachleuten als ein Hinweis auf sehr frühe Formen stadtähnlicher Siedlungen gedeutet. Das Grab ist insgesamt ungefähr 20 m lang und 2,50 m breit.

 siehe auch ...

 Die Y-artigen Zeichen stellen nach Ansicht der Archäologen Rindergespanne dar. Außerdem finden sich noch weitere Zeichen, deren Bedeutung sich allerdings (nicht nur) meiner Kenntnis entzieht. Es läßt sich übrigens (angeblich) nachweisen, daß die einzelnen Zeichen in einem gewissen zeilichen Abstand "eingepickt" wurden.und nicht zur selben Zeit entstanden. Wann genau das gewesen ist, läßt sich allerdings offenbar nicht mehr feststellen.
Auf dem Bild unten sieht man den Wartberg, der dieser neolithischen Kulturstufe den Namen gegeben hat. 
Ob Zufall oder Vorsatz, die Längsachse des Ganggrabes zeigt jedenfalls ziemlich genau in Richtung auf diesen etwa 5 km entfernten "Berg". Durch das "Seelenloch" blickend, hätte man ihn damals wahrscheinlich sehen können.
( Heut stehn ein paar Bäume im Weg.) Auch dort befand sich in der Jungsteinzeit eine Siedlung.

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